Es sind Geschichten, die niemanden unberührt lassen. So wie die von Jenny Eifler: Im Alter von 14 Jahren hatte ihr Bruder einen Fahrradunfall, der zum Hirntod führte. Die Familie willigte in eine Organspende ein, mit dem Wunsch, diesem Schicksalsschlag einen Sinn abzugewinnen.
Am 14. September 2024 kamen in Halle (Saale) bei der zentralen Veranstaltung zum Dank an die Organspender viele Angehörige wie Jenny Eifler zusammen. Sie haben an die Menschen erinnert, die sie verloren und die nach ihrem Tod anderen Menschen ein Weiterleben ermöglicht haben. Die Veranstaltung will diese Form der Nächstenliebe in besonderer Weise würdigen und damit auch bundesweit ein Zeichen für mehr Wertschätzung, Dank und Anerkennung für Organspenderinnen und -spender setzen, die über den Tod hinaus Leben gerettet haben. Initiiert von der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) und unter der Schirmherrschaft von Sabine Dittmar, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, MDB, fand die Veranstaltung inzwischen zum sechsten Mal in der Händelhalle in Halle (Saale) statt. Mit Baumpflanzungen und individuell gestalteten Erinnerungssteinen gedachten Angehörige aus ganz Deutschland ihrer verstorbenen Familienmitglieder.
Schirmherrin Sabine Dittmar fand bewegende Worte: „Die vielen hier in Halle versammelten Menschen zeigen deutlich, wie wichtig es ist, sich frühzeitig mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen. Die Angehörigen und Empfänger geben den Geschichten und Schicksalen ein Gesicht und zeigen eindrucksvoll, wie mittels der Organspende Lebensjahre, Hoffnung und Zuversicht geschenkt werden können.“
Baumpflanzungen und Erinnerungssteine als Zeichen vor Ort
Die jährlichen Baumpflanzungen fanden im Park des Dankens, des Erinnerns und des Hoffens nach der Festveranstaltung statt. In diesem Jahr sind drei Bäume dazu gekommen. PD Dr. med. Ana Paula
Barreiros, Fachressortleiterin Angehörigenbetreuung der DSO, erklärt: „Der Park in Halle (Saale) ist seit 2008 eine Begegnungsstätte für die Menschen, die das Thema Organspende verbindet. Die gepflanzten Bäume stehen dabei symbolisch für die verstorbenen Organspenderinnen und -spender.“ Inzwischen wurden dort 71 Bäume gepflanzt. Außerdem entstanden seit dem vergangenen Jahr über dreihundert individuell bemalte Erinnerungssteine. „Aus diesen Steinen soll demnächst ein dauerhaftes Kunstwerk gestaltet werden“, verrät Ana Paula Barreiros, die sich innerhalb der DSO mit einem bundesweiten Koordinatoren-Team um die zahlreichen Angebote zur Begleitung der Angehörigen auf dem Weg ihrer Trauer kümmert.
Pi (Auszug) DSO
Fotos: Anja Grothe