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Nachmachen erwünscht

Einsatz im Gymnasium

Einsatz im Gymnasium

Rund 30 junge Menschen lauschten im Bismarck-Gymnasium in Genthin dem Plädoyer für den Arztberuf (Foto: ÄKSA)

Hippokrates wird folgendes Zitat zugeschrieben: „Die Medizin ist eine heilige Kunst. Sie ist nicht nur eine Wissenschaft, sondern auch eine Kunst, die auf Liebe beruht.“ Genau diese Hingabe, diesen Willen, braucht es, will man die Medizin studieren. Und: hervorragende Abiturnoten.

Der Mangel an Letzterem verhinderte sicher schon manche medizinische Karriere, noch ehe sie begonnen hatte. „Aber wer hat schon 0,9 oder 1,0 im Abi?“, fragt Dr. Carola Lüke und gibt zu: „Ich jedenfalls nicht.“ Deshalb aufgeben, kam für die hausärztliche Internistin mit Schwerpunkt Diabetologie nie in Frage. Heute arbeitet sie als niedergelassene Ärztin im Raum Genthin und ist Vorstandsmitglied der Ärztekammer Sachsen-Anhalt.

Dr. Carola Lüke
(Foto: Peter Gercke)

Wie viele Wege es heute für junge Menschen gibt, den Traum vom Medizinstudium zu realisieren, erläuterte sie Anfang Mai bei einem Besuch im Bismarck-Gymnasium in Genthin. Nie hätte Dr. Lüke damit gerechnet, dass sich rund 30 Schülerinnen und Schüler der 10. bis 12. Klassen an einem sonnigen Donnerstag freiwillig nach Unterrichtsschluss um 15 Uhr zusammenfinden würden, um ihrem leidenschaftlichen Plädoyer für den Beruf, aber auch den wichtigen Informationen rund um die vielfältigen Möglichkeiten zu folgen. „Es gibt ja nicht nur den HAM-Nat-Test für die Magdeburger Universität oder den TMS für die Uni Halle, mit denen man seine Chancen auf einen Studienplatz verbessern kann“, erklärt Dr. Lüke, sondern auch über Praktika, Berufsausbildungen, Förderprogramme, Stipendien, die Bundeswehr.

Die Medizinerin, die nach einigen Auslandsaufenthalten im Studium in ihre Heimat, die Altmark zurückkehrte, hat bei ihrem Vortrag eine wertvolle Erfahrung gemacht: „Der persönliche Austausch, dieses niederschwellige Gesprächsangebot an die Schülerinnen und Schüler, bringt viel Wissen und Erkenntnis – auch für uns Ärzte übrigens.“ Was ist für junge Menschen, für den potenziellen medizinischen Nachwuchs wichtig? Zum Beispiel die Frage, ob sich der ganze Aufwand lohnt: Ein langes schwieriges Studium, eine lange Weiterbildung. „Die wenigsten wissen zum Beispiel, dass man auch als Assistenzarzt schon gutes Geld verdient und dass es durchaus Möglichkeiten gibt, die Träume von Familie und Beruf miteinander zu verbinden“, sagt Carola Lüke, fügt aber auch hinzu: „Man muss das wirklich wollen, man muss für diesen Beruf brennen – dann ist vieles möglich.“

Ein guter Nachmittag im Gymnasium sei das gewesen. Nach dem Vortrag kam – „nach kurzem Zögern“, wie Carola Lüke lächelnd zugibt – der Austausch mit den jungen Menschen intensiv in Gang.
Die Ärztin hat nun noch einen dringenden Appell an die Kolleginnen und Kollegen: „Wir müssen vor Ort für unseren Beruf werben, Mut machen, es unbedingt zu versuchen, den Traum umzusetzen. Und wir müssen den jungen Menschen deutlich machen: Wir schätzen und wir brauchen Euch! Das funktioniert am besten und hat den höchsten Mehrwert, wenn wir, die Leute aus der Praxis, an die Basis gehen. Trauen Sie sich, erzählen Sie in den Gymnasien vom Arztsein in Sachsen-Anhalt, und warum es sich lohnt, dafür Willen, Liebe, Zeit und Anstrengung zu investieren.“

Sie sind dabei? Die Ärztekammer Sachsen-Anhalt unterstützt und berät Sie gern. Zusätzlich stellen wir Ihnen eine PowerPoint-Präsentation zur Verfügung. Schreiben Sie dafür bitte eine E-Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

K. Basaran