Am 19. und 20. Oktober 2024 waren die AGA-Students Magdeburg stolzer Veranstalter des
1. AGA-Ost-Studentenkurses in der Orthopädischen Universitätsklinik Magdeburg. Die AGA-Students (Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie) bieten Medizinstudierenden die Möglichkeit zur außeruniversitären Weiterbildung durch verschiedene Events, wie den lokalen Studententagen. Dort werden die Basics der klinischen Gelenkuntersuchung und Arthroskopie vermittelt und den Studierenden somit die Möglichkeit gegeben, erste Erfahrungen in der Orthopädie und Unfallchirurgie zu sammeln.
In Magdeburg finden unter der ärztlichen Leitung von Dr. Martin Röpke und der studentischen Standortleitung von Lena Göhler, Mikaeil Bakhshi und Jana Johanshon regelmäßige Kurse statt, um das orthopädisch-chirurgische Interesse der Studierenden zu wecken und die Möglichkeit zu bieten, Kontakte zu knüpfen und Mentoren kennenzulernen.
In diesem Jahr haben sich die AGA-Students der Universitäten Berlin, Brandenburg, Dresden, Leipzig und Magdeburg zusammengeschlossen und den 1. AGA-Ost-Studentenkurs organisiert. Zur Vorbereitung fand ein „Online Pre-Course“ statt, bestehend aus vier spannenden Vorträgen zur komplizierten Kniegelenksluxation, zur klinischen Diagnostik von Knieverletzungen, zur Rotatorenmanschettenruptur und zur anterioren Instabilität im Schultergelenk.
Der erste praxisorientierte Tag begann in der Ambulanz der orthopädischen Universitätsklinik Magdeburg mit einer digitalen Begrüßung von Herrn Prof. Lohmann. Die Studierenden durchliefen fünf Stationen zum Thema „Knie“ in Gruppen von 5 bis 6 Personen. Ein Highlight war die Station zur funktionellen Anatomie, an der die anatomischen Strukturen des Kniegelenks unter Prof. Rothkötters Leitung an echten Präparaten wiederholt wurden.
Anschließend lag der Fokus auf der klinischen Untersuchung des Kniegelenks. Frau Johanshon präsentierte Funktionstests, die die Studierenden direkt anwenden konnten. Die Diagnostik wurde durch die Sonographie ergänzt, bei der die Studierenden mithilfe von Herrn Dr. Röpke klassische Standardschnitte an Ultraschallgeräten übten.
Die nächste Station bot Einblicke in die Arthroskopie des Kniegelenks. Hier durften die Studierenden unter Herrn Prof. Stärkes (Klinik Vogelsang-Gommern) Anleitung selbst Zugänge eröffnen und ihr räumliches Verständnis beim Arthroskopieren verbessern. Die letzte Station behandelte die Meniskusnaht; mit Unterstützung von Herrn Dr. Jahn erlernten die Studierenden verschiedene Nahttechniken an Lehrmodellen von Arthrex.
Am Nachmittag fand eine Fallbesprechung statt, in der die Studierenden gemeinsam von der Anamnese, über die Diagnostik, bis zur Therapie diskutierten und Lösungsvorschläge erörterten. Der Tag endete mit einem geselligen Abend im Hyde.
Am zweiten Tag lag der Schwerpunkt auf der Schulterdiagnostik. Prof. Rothkötter frischte die anatomischen Strukturen des Schultergelenks auf. Danach folgte die klinische Untersuchung, bei der das Wissen zur funktionellen Anatomie in klinische Tests integriert wurde.
Ein Ultraschallkurs unter Dr. Röpke vermittelte die wichtigsten Standardschnitte am Schultergelenk. Unter Prof. Berths Anleitung lernten die Studierenden das Legen von Portalen und den Umgang mit dem Arthroskop und erhielten Einblicke in die arthroskopische Versorgung von Schulterverletzungen. Praktische Übungen unter Herrn Dr. Andresen (Universitätsklinik Brandenburg) rundeten den Tag ab, bei denen die Studierenden Knotentechniken, das Refixieren von Labrumläsionen und die Rekonstruktion von Rotatorenmanschetten mit Ankersystemen trainierten. Ein Lunchsymposium von OPED zur künstlichen Intelligenz in der Orthopädie bot Einblicke in die Ganganalyse. Zum Abschluss der Lehrveranstaltung fand ein Quizbattle statt, um das erlernte Wissen zu festigen.
In diesem Sinne möchten wir uns bei allen Dozenten und Organisatoren, der Orthopädischen Universitätsklinik Magdeburg und ihrem Klinikdirektor Herrn Prof. Lohmann, sowie den Firmen Arthrex und OPED für die freundliche Unterstützung der Veranstaltung bedanken. Wir hoffen, dass alle Teilnehmenden etwas lernen und von dem Kurs profitieren konnten. Zukünftig möchten wir die nun bestehende AGA-Ost Verbindung dazu nutzen, jährlich ein solches Projekt auf die Beine zu stellen, um das orthopädisch-chirurgische Interesse bei den Studierenden zu wecken und die Möglichkeit zu bieten, sich mit anderen Universitäten auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.
Autoren:
Lena Göhler, Medizinstudentin an der
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Standortleitung AGA-Students Magdeburg;
Anika Höppe, Medizinstudentin an der
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Fotos: Mikaeil Bakhshi und Lena Göhler